Wenn Sie mithelfen wollen, Erbkrankheiten beim Deutschen Pinscher zu untersuchen und zu erforschen, besteht die Möglichkeit dazu durch Einsendung von Blutproben ihrer Hunde an die tierärztlichen Hochschule in Hannover (TiHO). Die TiHo unter Leitung von Prof. Distl untersucht den genetischen Ursprung für Katarakt und für Schlundverengung, eine bestimmte Form der Einengung der Speiseröhre; diese Erkrankung ist zwar selten, kommt aber vor. Die Blutproben werden in Hannover eingelagert, um auch für spätere Untersuchungen anderer genetisch bedingter Erkrankungen einen Fundus zu haben. Die Einlagerung ist für die Hundebesitzer kostenlos, sie müssen lediglich die Blutabnahme beim Tierarzt bezahlen. Der Untersuchungsbogen wird vom Tierarzt zusammen mit der Bluprobe an die TiHo gesendet.

                       

Schlundverengung
Die Schlundverengung (auch persistierender rechter Aortenbogen genannt) ist eine angeborene Anomalie der Herzgefäße. Die neugeborenen Welpen zeigen zuerst keine Anzeichen einer Erkrankung. Erst mit der Aufnahme von fester Nahrung treten die ersten Symptome auf. Die Welpen erbrechen die aufgenommene Nahrung, da infolge der Verengung der Speiseröhre über der Herzbasis eine weitere Passage der Nahrung nicht mehr möglich ist. Durch den persistierenden rechten Aortenbogen wird die Speiseröhre so eingeengt, dass nur noch flüssige Nahrung in den Magen gelangen kann. Aufrund dieser Einengung erweitert sich die Speiseröhre unnatürlich. Betroffene Welpen bleiben im Wachstumzurück, magern ab und zeigen oft großen Appetit. Röntgenaufnahmen mit oraler Kontrastmittelgabe zeigen die erweiterte Speiseröhre mit einer deutlichen Einschnürung über der Herzbasis. Zur Beseitigung der Verengung der Speiseröhre ist ein chirurgischer Eingriff nötig. Postoperativ ist den Tieren dünnbreiges Futter im Stehen zu verabreichen.

                        

Giftige Pflanzen
Es gibt eine Vielzahl giftiger Pflanzen in Deutschland. Kommen Hunde in Kontakt mit diesen Pflanzen, kann dies zu Erkrankungen führen. Bei einem Verdacht auf Vergiftung ist folgendes zu tun: Sofort eine tierärztliche Praxis aufsuchen! Die verdächtige Giftquelle (mit Verpackung) sollte in die Praxis mitgebracht werden. Angefressenes oder erbrochenes Material in einem Plastiksack verpackt ebenfalls mitbringen!

Das Fell, die Haut, die Schleimhäute und Augen mit lauwarmem Leitungswasser waschen
(Handschuhe benützen!).

Trockene Pulver können mit dem Staubsauger entfernt werden.
Nicht versuchen, Milch, Eiweiss oder pflanzliche Öle zu verabreichen.
Diese Mittel sind meistens kontraindiziert.

Nicht versuchen, das Erbrechen auszulösen!!!!!!! 

                                

 

 

Giftige Pflanzenarten
Riesenbärenklau oder Herkulesstaude 

Berührt ein Hund beim Herumstöbern Teile der Pflanze, so kann es an den wenig bzw. nicht behaarten Körperpartien (Schleimhaut oder Gesicht) zu schmerzhaften Quaddeln oder sogar schwer heilenden Verbrennungserscheinungen kommen.In der gesamten Pflanze (auch im Wurzelsystem) sind photosensibilisierende Substanzen namens Furanocumarine enthalten, die nach Hautkontakt bei anschließender Bestrahlung durch Sonnenlicht phototoxische Reaktionen hervorrufen.Bei empfindlichen Hunden genügt bereits ein einfacher Kontakt mit der Oberfläche der Blätter.Die Reaktionen zeigen sich in Rötungen, Hautentzündungen, Reizungen. In schlimmen Fällen führt dies zu schmerzhaften Blasenbildungen. Diese können großflächig sein und Verbrennungen ersten bis zweiten Grades hervorrufen. Die Hautreizungen beziehungsweise Blasen können wochenlang anhaltende nässende Wunden verursachen und mit anhaltenden Pigmentveränderungen einhergehen.Nach Kontakt mit der Pflanze die Schleimhäute im Bereich des Mauls, der Horn- und Bindehaut des Hundes mit lauwarmen Wasser ausspülen. Nicht behaarte Körperstellen des Hundes mit Wasser und Seife waschen. Einige Hunde neigen aufgrund der Hautreaktion zur Selbstverletzung; dies ist durch Anlegen einer Halskrause zu verhindern. Direkte Sonneneinstrahlung unbedingt vermeiden, weil dies die Reizungen verstärkt.

 

                      

Ohrrand - Nekrose
Die Züchter des Deutschen Pinscher können mit Recht sagen, dass es sich beim Deutschen Pinscher um eine sehr gesunde Rasse handelt. Rassetypische Krankheiten sind beim Deutschen Pinscher nicht bekannt. Durch eine gezielte Auswahl der Zuchttiere sind die Züchter des Deutschen Pinscher bestrebt diese Gesundheit zu erhalten.

Nicht verschweigen möchten sie, dass beim Deutschen Pinscher das sogenannte “Ohrrandproblem” vorkommt. Ohrrandprobleme treten meist im Alter von 7 bis 8 Monaten, unabhängig von der Jahreszeit, erstmals auf. Es sind Hunde verschiedenster Rassen und Verbindungen betroffen, besonders häufig sieht man dieses Problem bei kurzhaarigen Rassen aus den südlichen Erdteilen. Auch bei Katzen gibt es Tiere mit Ohrrandnekrosen. In der Regel beginnen sie zunächst mit winzigen Bläschen oder Verdickungen an den Ohrrändern bzw. Ohrspitzen. Unbehandelt platzen diese Verdickungen durch Kopfschütteln auf, bluten und verkrusten. Durch ständiges Schütteln kann die zunächst harmlose Wunde nicht abheilen. Unter den Krusten stirbt das Gewebe ab, so dass das Ohr Kerben bekommt. 

Alle bisher bei belasteten Hunden gemachten Untersuchungen brachten keine Ergebnisse. Das Blutbild war völlig in Ordnung, es konnten weder Pilze noch Milben festgestellt werden, es handelt sich nicht um Herpes, Allergie, Rheuma und was sonst noch alles untersucht wurde. Manche Hunde haben eine unnötige Prozedur von Untersuchungen hinter sich, nie konnte eine Ursache gefunden werden.  

 

          Sollten Sie Ihren Hund dem Tierarzt vorstellen, beachten Sie bitte unbedingt: 
                           
keine blutverdünnenden Medikamente anwenden! 
 

 

Die einzig mögliche Behandlung basiert auf einer Wundpflege mit diversen Pflegeprodukten.

Die Erfahrungen von Welpenbesitzer und die Informationen anderer Besitzer wird hier weiter gegeben, ohne zu verschweigen, dass dieses Problem gewaltige Züge annehmen kann. Da die aufgebrochene Wunde sehr schlecht abheilt bedarf es grosser Geduld und so manches Mal verlässt die Besitzer der Mut. Bei der Behandlungsmethode handelt es sich um ein “Hydrokolloidpflaster”. Das Pflaster bildet zusammen mit dem Wundsekret ein feuchtes Milieu, das den Heilungsprozess begünstigt. Dies erfolgt durch eine Unterstützung der Wanderung von Epithelzellen, die Hautzellen können sich besser vermehren und sich leichter aufeinander zu bewegen. Ein Verbandswechsel verletzt neugebildetes Gewebe nicht. Das Pflaster wird, auf Wundgrösse zurechtgeschnitten, von beiden Seiten gegen die Ohrspitze geklebt, dabei leicht überstehen lassen und die überstehenden Ränder zusammendrücken.

  Blutige Ohren und......  so verbunden  

Ein luftdurchlässiges Fixierpflaster (Fixomull stretch) zur besseren Befestigung grossflächig darauf kleben. Diesen Verband möglichst bis zu 7 Tage nicht entfernen. Ein besonderer Vorteil dieser erfolgreichen Methode ist, die Wunde wird wirksam geschützt ohne dass sich der Hund daran stört. Eine Kontrolle der Ohrränder sollte regelmässig geschehen. Es ist wichtig auch gesunde Ohrränder nicht austrocknen zu lassen. Bei schuppigen Ohrrändern, trockener Haut und/oder leichteren Verdickungen hat sich die Pflege mit Bepanthen-Wund- und Heilsalbe, Calendumed- oder Graphitessalbe bewährt, bei kleinen Bläschen Zinksalbe. Ist das Ohr bereits aufgeschlagen sollten die Wundphasen beachtet werden. In der ersten Phase muss der Wundverband sehr saugfähig sein. Schorf muss rasch aufgenommen werden können, trotzdem soll die Oberfläche feucht gehalten werden. Zur ersten Behandlung, der sogenannten Wundreinigung eignet sich z.B. TenderWet 24 active von Hartmann, NU-GEL oder PROMOGRAN von Johnson.

In der zweiten Wundheilungsphase, dem beginnenden Gewebeaufbau, darf die Wunde nicht austrocknen und ein Anhaften der Wundauflage sollte vermieden werden. Hier ist ein Hydrokolloidverband z.B. Varihesive E Border, Hydrocoll von Hartmann oder TIELLE von Johnson angezeigt.Die Überhäutung bildet den Abschluss der Wundheilung. In diesem Stadium gilt es das empfindliche neugebildete Gewebe zu schützen, dazu eignet sich z.B. Hydrosorb von Hartmann oder ADAPTIC von Johnson. Benutzen Sie bei Ihrem Hund zum festkleben aller Wundauflagen immer “Fixomull stretch” von BSNmedical, ein besonders hautfreundliches, luftdurchlässiges Fixierpflaster, das gut klebt und sich trotzdem sehr gut ablösen lässt. Wichitg ist auch das aufschlagen der Wunde durch ständiges Schütteln der Ohren zu verhindern, d.h. das Ohr muss ruhiggestellt werden.                                         

 

Nach oben